Langsam, langsam, nicht einfach drauflos stricken, das geht unter Garantie schief!
Ich rate Dir als Anfänger sowieso von einem freihändigen Pullover ab, es gibt so viele 1000 Anleitungen, da wird doch wohl etwas dabei sein, daß Dir gefällt? Der Rechenaufwand für einen gut sitzenden Pullover, wmöglich noch mit Armkugel, ist nicht zu unterschätzen, als Anfänger solltest Du Dich damit nicht belasten und Dich statt dessen lieber um ein gleichmäßiges Maschenbild und sauber gearbeitete Details (Zunahmen, Abnahmen, Randmaschen, Nähte usw.) kümmern.
Aber wenn Du trotzdem unbedingt willst:
Zuerst brauchst Du eine ausreichend große Maschenprobe (mindestens 12 x 12 cm) im gewünschten Muster und in der gewünschten Strickfestigkeit, die Du auch erst
nach dem Waschen messen solltest, da viele Garne sich noch verändern.
Dann brauchst Du einen Schnitt. Den nimmst Du z.B. von einem anderen Pullover, der Dir gut passt. Soll er tailiert sein oder gerade hoch gehen, eng anliegen oder locker sitzen, soll er überschnittene Schultern haben, eingesetzte Ärmel, Raglanärmel, Armkugeln? Wie lang soll er werden, wie lang sollen die Ärmel werden, wie breit sollen die Ärmel unten und oben werden? Wie breit sollen die Schultern sein, wie breit und tief der V-Ausschnitt? Alles Überlegungen, die Du
VOR dem Stricken anstellen musst.
Anhand Deiner Maschenprobe kannst Du ausrechnen, wieviele Maschen Du anschlagen, zu- und abnehmen musst, um die Formen des Schnitts zu erreichen. D.h. Du überlegst Dir erst, wo Du wie was machen musst,
bevor Du strickst.
Zu der ganzen Rechnerei empfehle ich meinen Workshop:
http://www.tichiro.net/wp-content/uploa ... ricken.pdf
Glatt links würde ich persönlich überhaupt nicht stricken, ich mag das Aussehen von Linksgestrick nicht (glatt links rollt übrigens genauso wie glatt rechts, das ist ja letztlich nur die andere Seite). Ich empfehle glatt rechts. Das wird sich nach dem Bündchen an den Seiten auch einrollen, das verschwindet aber, sobald Du die Teile zusammengenäht hast. Wenn Du die Ärmel in einem anderen Muster machen möchtest, brauchst Du dafür eine gesonderte Maschenprobe, verschiedene Muster ergeben u.U. verschiedene Maschen- und Reihenzahlen.
Notiere Dir alles, was Du machst, d.h. Maschenzahlen, Reihenzahlen, Position und Abstände von Zu- und Abnahmen usw., damit Du z.B. beim Vorderteil noch weißt, was Du beim Rückenteil gemacht hast. Erliege nicht der irrigen Annahme, daß Du Dir das schon merken kannst (rate mal, woher ich das weiß?

)
Die Randmaschen solltest Du schön fest und auch glatt rechts (also in Hinreihen rechts, in Rückreihen links stricken), das lässt sich später am besten zusammennähen. Zum Nähen benutzt Du den Matratzenstich.
Im übrigen empfehle ich Dir den Kauf eines guten Grundlagenwerkes zum Nachschlagen und Lernen. Da steht z.B. auch drin, wie Du die Schulterschrägungen machst, wie Du Maschen für die Ausschnittblende aufnimmst, wie man vorne die Mittelmasche strickt, damit es hübsch aussieht und ein V ergibt, wie man zusammennäht usw.
Trotzdem, ich rate Dir dringend davon ab, es gibt dabei so viel zu bedenken, damit der Pullover wirklich gut wird und Du hast ja offensichtlich noch Null Ahnung davon. Sammele erst Erfahrung mit ein paar fertigen Anleitungen, das geht sonst in die Hose.