Pullover zu schmal-Was tun?

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faroer
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von faroer »

Wer ribbelt schon gern?
Ich habe den ganzen Sonntag an einer "Marella" von Birgit Freyer gestrickt und abends die ganze Spitze (38 Reihen mit je ca. 280 Maschen) aufgeribbelt. Es ließ sich nicht abschätzen, wieviel von 155 gr Farbverlaufsgarn (Aade long) übrig bleibt.
Zum Schluß waren 40 gr übrig, u.a. meine Lieblingsfarbe türkis. Was macht man mit 40 gr Farbverlaufgarn? Nichts! Da die "Marella" ja in verschiedenen Größen möglich ist, habe ich geribbelt und stricke jetzt eine Nummer größer. Bin jetzt bei Rd. 22 und habe fast Angst, daß das Garn nicht reicht, aber es wird reichen!
Obwohl ich eine langjährige und erfahrene Strickerin bin, stricke ich kein Kleidungsstück ohne Maschenprobe, die auch gewaschen wird. So läßt sich ribbeln weitestgehend verhindern, aber leider nicht immer.
LG
Faroer
Vreni
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Vreni »

Jaaaaaahhhhhaaaaaaaaa Strickzicke, du hast ja recht, aber ich hatte jetzt echt Angst, dass halt 180 M wieder so genau gerechnet sind und das Ding dann genau passt...öööhhhmmm, ich wills lieber etwas lockerer...doch mehr als 60 cm?
Heijeijei.....

Könnt ich vielleicht eine A Linie draus machen, falls es bei dem weiten Eindruck bleibt, den ich gerade habe?


Das Schlimme ist ja, dass ich am liebsten ne völlig andere Wolle jetzt machen würde...hab schon keinen Bock mehr und hat mir den Das Muster tatsächlich gefallen?
Oder will ich vielleicht lieber was anderes? Seufz....jetzt geht das von vorne los....

Boaaahhh, ein Freyertuch ribbeln, ich fass es nicht, dass du es dann nochmal anstrickst? Ich glaub.... :twisted:
Vreni
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Vreni »

Okay, hab wieder alles geribbelt, jetzt ist eh schon alles egal...
NEUER VERSUCH mit 180 M
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Hotline
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Hotline »

Gut so.

Es geht doch nichts über eine ordentliche Maschenprobe, auch, wenn die jetzt "etwas" zu groß geraten war. Alte Handwerkerweisheit: Erst denken, dann handeln... :wink:
Gruß Hotline
Vreni
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Vreni »

Du hast ja sooo recht und ich hab jaaa soooo keine Lust auf Maschenprobe
und ich nehme demütig die Strafe des Ribbelns an,
weil ich eben keine Probe machen will und nieeeee machen werde! :mrgreen:
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knittingdaisy
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von knittingdaisy »

Hallo Vreni,

ja, die leidingen Maschenproben.
Dann mach einfach keine.
Mach dir stattdessen eine Erinnerungsdecke. Für jedes Strickstück, dass du machen willst, machst du ein Quadrat, etwa 20x20cm (oder auch 15x15cm, aber alle gleich), die Quadrate nähst oder häkelst du aneinander und erhältst dann ein wunderschöne Decke voller Erinnerungen. Gerade bei Strickstücken, die du verschenkst, ist das schön.

Den Patch kannst du dann auch gleich zum Nachmessen von Maschenzahl und Reihenzahl nehmen.

:D :D :D

Im Ernst:
Maschenprobe klingt so "extra", so nach Wegwerfresultat.
Dabei kann man manches damit anfangen.
Statt der genannten Erinnerungsdecke gehen auch:
Puppen- oder Teddyschal, Puppendecken, Mützen.

Mütze (frei nach Elisabeth Zimmermann):
Schlage die Maschenzahl an, die nach Schätzung 10-14 cm mit deinem Muster ergibt.
Dann stricke das Muster 52-56 lang (je nach Kopfumfang des Empfägers, also Kopfumfang - 10% lang.
Dann die Anschlagkante mit der offenenen Kante verbinden, so dass ein Schlauch daraus wird. Dann aus einer Kante Maschen auffassen und einen "Teller" stricken. Evtl an die andere Kante ein Bündchen arbeiten.
Bei luftigen Mustern und leichten Garnen kann man noch breiter anschlagen und etwas länger stricken (60-70cm), dann hat man einen Loop nach dem Zusammennähen.
Ein Loop verträgt es auch, wenn man noch die Nadelstärke ausprobiert und mittendrin wechselt.

Die Erinnerungsdecke ist aleridngs am sparsamsten an Material.

Viele Grüße,
Gundula
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DorotheaP
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von DorotheaP »

@ knittingdaisy:

Das macht ja jetzt direkt Lust auf Maschenproben :D

Viele Grüße
Dorothea
MEINE WOLLE
Stash 01/2020:__________17.844g
Verstrickt:___________________5g
Gekauft:__________________1125g
Verkauft/Verschenkt:__________0g
Gesamt:________________18.964g

Besucht mich auf ravelry!
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Basteline
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Basteline »

knittingdaisy, du bist klasse!!!
Das ist ja DIE Idee, bzw, sind die Ideen! :D
Das hat was, ein Mütze aus Maschenprobe, super, dankeschön.
Liebe Grüße
Basteline
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wollgabi
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von wollgabi »

Coole Idee. Ich werde ab sofort meine Maschenproben nicht mehr aufribbeln :mrgreen:

Gruß Gabi
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Kerstin
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Kerstin »

Vreni hat geschrieben:und ich hab jaaa soooo keine Lust auf Maschenprobe
Mit dieser Einstellung hast Du einen großen Vorteil: Du musst nur ganz selten mal Wolle kaufen, weil Du immer wieder dasselbe Garn ribbeln und erneut verstricken kannst.

Man kann natürlich, wenn man feststellt, dass etwas nicht passt, das Strickstück als große Maschenprobe betrachten und einfach mal ausmessen, wieviel Maschen und Reihen man denn nun auf 10 cm hat. Und dann ein wenig rechnen, um die richtigen Maschenzahlen zu ermitteln. Aber dann besteht die Gefahr, dass man etwas in der richtigen Größe strickt und keinen Anlass zum Ribbeln hat.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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rica1808
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von rica1808 »

Nee nee - Leute - ohne Maschenprobe geht bei mir gar nix.
Und Ribbeln muß ich dann eben auch gaaaaaaaanz selten, außer ich habe mich verstrickt.
Deshalb muß ich mir auch ständig neue Wolle kaufen, so daß mein Schrank bald aus allen Nähten platzt. :wink:
Liebe Grüße!
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knittingdaisy
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von knittingdaisy »

Hallo,

freut mich, dass Euch die Ideen gefallen.

Ich habe mein Gedächtnis nochmals nach E. Zimmermanns Mütze durchforstet (der Bücherschrank ist in einem hoffnungslosen Zustand).
Ich glaube, sie nahm dies auch gern als Musterprobe, wobei die Wolle stets eine Naturwolle war, die in glatt rechts ungefähr 20M auf 10 cm braucht.
Dann 90-100 Maschen anschlagen, Bündchen, und das geplante Zopfmuster ausprobieren, etwa 12-15 cm hoch, dann den Mützendeckel. Nach dem Motto "irgendwem passt sie schon" die Mütze spenden oder verschenken. Wenn sie der Zielperson des geplanten Pullovers passt, umso besser.
Ich hab die Strickrichtung (mehr oder weniger unbewusst) verändert, damit man die Mütze dem eigenen Kopf anpassen kann.

Als Teenager war ich auch oft zu faul eine Maschenprobe zu machen.
Da ich damals noch "klassisch" einen Pulli in vier Teilen stricktze, ging es in etwa an: Die Maschenprobe nur etwa 5-6cm hoch (bei feinerer Wolle), dann die Breite ausrechnen. Dann das Rückenteil bis unter die Armöffnung und das bereits Gestrickte als Maschenprobe für die Armöffnung nutzen (falls vorhanden). Bei einer Armkugel mache ich das heute nach so, dann kann ich gleich den Papierschnitt auflegen und exakt abzählen, ebenso für den Halsausschnitt.
Dann das Vorderteil arbeiten, bei Einstrickmustern kann ich dank des Rückenteils abzählen, wo genau das Muster beginnen muss.
Die Ärmel lassen sich dann mittels Papierschnitt auf dem Rücketeil sehr genau abzählen.

Habt Ihr Lust auf Schmankerln aus der Zeit?
  • bei meinem ersten Pullover klappte das wunderbar, das Rückenteil passte genau.
    Nur hatte ich verschiedenes nicht bedacht:
    • Ins Vorderteil arbeitete ich mehrere Zöpfe, nicht bedenkend, dass diese zusammenziehen, dadurch wurde das Vorderteil schmaler als das Rückenteil.
    • durch zahlreiche Ablenkungen, denen Teenager erliegen (Bücher, Freundinnen, Umzug) dauerte es 2-3 Jahre, bis der Pullover fertig wurde. In der Zeit wuchs ich (in alle Richtungen).
    • ich strickte später fester als anfangs. Dadurch wurde trotz gleicher Reihenzahl (ich zählte genau ab) das Vorderteil fast 10cm kürzer als das Rückenteil.
    Die Ärmel wurden dann schnell fertig, die passten.
    Sah insgesamt sehr drollig aus. Ich gebe das Teil dennoch nicht her.
  • Selten stricke ich genau nach Anleitung. mein erster Pulli genau nach Anleitung (ich weiß nicht mehr, der wievielte insgesamt) hatte eingestrickte Pferde.
    Ich verwendete nicht die Originalwolle, Mapro dringend erfolderlich. Umrechnen? Bei dem Muster? Nein, ich suchte nach einer Wolle, mit der ich einen Pulli erhalten würde, der passt.
    Ich meinte, dies gefunden zu haben, das Resultat wäre zwar etwas größer, ...
    nun gut, ein Raglan von unten, braun, mit weinroten eingestrickten Pferden in verschiedenen Stellungen. Ich musste mich bei der Mapro verzählt haben, jedenfalls ging der Pulli bis zur Mitte der Oberschenkel und war doppelt so breit wie ich. Der Halsausschnitt war so groß, dass ich fast hindurchschlüpfen konnte. Den habe ich dann durch Anstricken verkleinert. Dann trug ich den Pulli als Minikleid.
    Ich wuchs (nur noch in eine Richtung), wurde schwanger, bekam das Kind, wuchs weiter, wurde wieder schwanger ... Auch mit dem zweiten Kind im Bauch passte ich noch in den Pullover, und nun saß er richtig. Ein richtiges Familienteil also.
    Und dann ging die Elektronik der Waschmaschine kaputt. Zunächst sagte der Handwerker, es sei nur der Temparaturfühler und tauschte diesen aus. Ich fragte, ob er die Temparatur nachgemessen habe, und er sagte ja. Ich wusch also.
    Tja, vertraue niemals einem Mann. Die Waschmaschine hörte nicht auf zu heizen, und was von meinem Pulli übrigblieb, war zum Heulen ...
    Es war doch die Elektronik, und unter meiner Anleitung und auf seine Kosten hat das dann auch der Mechaniker gemessen und kapiert.
  • Immer wieder passiert es mir, dass ich sorgfältig eine große Maschenprobe herstelle, dreimal abzähle und genau ausrechne, und hinterher passt es doch nicht.
    Beim richtigen Strickstück ist plötzlich eine andere Maschenprobe drin. Das geht mir heute noch so, daher vermeide ich große Nadelstärkensprünge innerhalb kurzer Zeit, oder stricke tatsächlich einen ganzen (Teddy-) Schal als Mapro.
Viele Grüße,
Gundula
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Basteline »

:lol: :lol:
Herrrlich deine Geschichte, habe mich köstlich amüsiert.
Danke für deinen tollen Beitrag, das müste man sich abspeichern, so schön ist er. :D

Und das mit den unterschiedlichen Maschenproben habe ich auch shchon sehr früh in meiner Stricklaufbahn erfahren müssen.
Und das RT habe ich auch als erstes nach einer groben MaPro gestrickt, dann daran das VT und Armausschnitte ausgezählt und berechnet, und die Ärmel dann wieder aus dem Vorderteil, wenn es dort einen V-Ausschnitt gab, oder eine Jacke, die aus 2 schmaleren Teilen besteht.
Denn diesen konnte frau auch nicht nach der vorher gemachten MaPro berechnen, weil ein schmales Strickstück einen andere MaPro ergibt, als ein breites RT.
Also hatte ich je nach zu strickenden Strickteil an verschiedenen Stellen meine MaPro ausgezählt. :lol:
Liebe Grüße
Basteline
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Kerstin
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Kerstin »

Denn diesen konnte frau auch nicht nach der vorher gemachten MaPro berechnen, weil ein schmales Strickstück einen andere MaPro ergibt, als ein breites RT.
Wenn ich das lese, frage ich mich, wie ich es jemals geschafft haben könnte, einen passenden Pullover anzufertigen. Die sieben- bis achthundert Pullover und Jacken, die ich in den letzten dreißig Jahren für mich, für Angehörige und teilweise auch als Auftrag für Dritte in genau der richtigen Größe nach exakt einer einheitlichen Maschenprobe gestrickt habe, bilde ich mir wahrscheinlich nur ein.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
Vreni
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Vreni »

Wie jetzt?
Eine einheitliche Maschenprobe? Pro Strickstück?
Oder eine für alle?
Wäre ja Balsam auf meiner Seele :mrgreen:

Obwohl die Idee mit den Maschenproben, die man als Deckenpatches verwendet auch was hat. 8)
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Kerstin
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Re: Pullover zu schmal-Was tun?

Beitrag von Kerstin »

Vreni hat geschrieben:Eine einheitliche Maschenprobe? Pro Strickstück?
Jeweils eine Probe für ein Kleidungsstück. Es sei denn, ich habe ein Muster aus dem gleichen Garn mehrfach verwendet, z.B. für zwei Pullover als Mutter-und-Kind-Set.
Tatsächlich habe ich meistens mehrere Proben gestrickt und mich dann für die entschieden, die sich am besten anfühlte. Aber, wie gesagt, ich habe mir das alles sicherlich nur eingebildet, weil es ja gar nicht sein kann, dass man mittels Maschenproben passende Kleidungsstücke produziert.

Zahlreiche Grüße
Kerstin
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