Richtig ribbeln

"Wie stricke ich...?"

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chiligruen
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Richtig ribbeln

Beitrag von chiligruen »

Hallo,

ich bin gerade dabei mir ein Top zu stricken und bin jetzt mit dem Rückenteil fertig. Dabei sind mir in meinem Rippenmuster schon "unterwegs" ein paar Fehler aufgefallen, aber jeweils immer schon nach einigen Reihen weiter. Ich habe die Fehler jetzt grosszügig übersehen, weil ich nicht weiss, wie man

a) so aufribbelt, dass man die Maschen nachher wieder ordentlich auf die Nadel bekommt, ohne dass sie sich verdreht haben oder sonst eine fehlt

b) welche Möglichkeiten es noch gibt, verkehrt gestrickte Maschen zu "bereinigen".

Irgendwo hier hatte ich gelesen, dass man bis zu der Masche zurückstricken soll, die nicht passt und dann die Masche "fallen lassen" soll, um sie dann mit einer Häkelnadel wieder richtig hochzustricken.

...hhhmmm... wie funktioniert das mit dem "Zurückstricken"? Und wie funktioniert das mit der Häkelnadel? Und wie funktioniert das beim Aufribbeln, die Maschen wieder auf die Nadel zu bekommen? Gibts dazu irgendwo eine Anleitung?

Grüsse
chiligruen
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Christl
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Beitrag von Christl »

Hallo Chiligruen

HIER siehst du wie das mit der Häkelnadel geht.
Liebe Grüße Christl

Bild
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irishdancer
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Re: Richtig ribbeln

Beitrag von irishdancer »

chiligruen hat geschrieben:Ich habe die Fehler jetzt grosszügig übersehen, weil ich nicht weiss, wie man

a) so aufribbelt, dass man die Maschen nachher wieder ordentlich auf die Nadel bekommt, ohne dass sie sich verdreht haben oder sonst eine fehlt

b) welche Möglichkeiten es noch gibt, verkehrt gestrickte Maschen zu "bereinigen".
Hallo chiligruen,

zu a)
Wenn ich komplett auftrennen muss, dann ziehe ich die Nadel raus, und ziehe ein Stück auf und wickle den Faden wieder aufs Knäuel, ziehe wieder ein Stück auf und wickle wieder, usw. Das mache ich bis zur vorletzten Reihe. Für die letzte Reihe nehme ich die Nadel wieder in die Hand und nehme die Masche, sobald der Faden raus ist, gleich auf die Nadel. Hinterher dann nachzählen, aber normalerweise passt es. Wenn eine verkehrt auf der Nadel ist, merkt man das eigentlich beim Abstricken und kann sie da umdrehen.

Wenn der Fehler in der aktuellen Reihe ist und ich ihn nicht in der nächsten Reihe korrigieren kann, stricke ich auch mal zurück, will heißen rückwärts. Die Maschen wandern dann einfach von der rechten wieder auf die linke Nadel und der Faden wird gezogen.

zu b)
Wenn möglich lasse ich nur die Masche(n) fallen, die ein paar Reihen weiter unten falsch gestrickt ist - Nadel aus den betroffenen Maschen rausziehen und dann die "Laufmasche" bis zur falsch gestrickten Masche hinunter aufziehen. Wie man die dann wieder hoch bekommt siehst Du in dem Link von Christl. Man kann das aber auch mit einer Stricknadel machen. Meist bin ich zu faul, um erst die Häkelnadel rauszukramen... ;)

Viel Erfolg! :)
Viele Grüße, "Eirischdänser" Marion

"Ein Knäuel, sie zu knechten, sie alle zu finden, auf's Sofa zu treiben und an die Nadeln zu binden."
(irishdancer, seeehr frei nach Tolkien)
chiligruen
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Beitrag von chiligruen »

Ah, jetzt kommt Licht ins Dunkel :-)

Danke für die Tipps - jetzt kann ich mir das mit dem "Maschen fallen lassen" richtig vorstellen und es ausprobieren. Genauso wie das Auftrennen mit dem hilfreichen Tipp, bei der letzten Reihe die Maschen, nachdem der Faden raus ist, gleich aufzunehmen.

Kann ja jetzt eigentlich nichts mehr schiefgehen mit dem Vorderteil :-)

Grüsse
chiligruen
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Anne Boleyn
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Beitrag von Anne Boleyn »

Irishdancer hat es dir ja schon sehr gut erklärt. ABer einen Tip hab ich noch für dich:

Wenn du etwas mit schwierigem Muster strickst, wo sich ab und an mal Fehler einschleichen könnten, zieh dir eine Lebenslinie ein.
Das funktioniert ganz gut, wenn du ein Garn mit Klebefilm an der Stricknadel-Spitze anbringst und ganz normal mitstrickst. Am besten nimmst du ein Garn, das sich leicht wieder aus dem Gestrick ziehen läßt, z.b. ein Häkelgarn aus reiner Baumwolle.
Du strickst dann immer -sagen wir mal- 20 Reihen, arbeitest eine Lebenslinie ein, 20 R. stricken, Lebenslinie, usw.
Dazwischen kannst du immer kontrollieren, ob alles passt und die Lebenlinien rausziehen, die du nicht mehr brauchst, sodaß immer nur die oberste im Gestrick bleibt.
Sollte dann mal ein Fehler gefunden werden: Nadel rausziehen, alles bis zur LL aufribbeln (keine Sorge, keine Masche haut ab, da sie auf der LL hängt) und die Maschen direkt von der LL auf die Nadel heben und weiterstricken.

Ich hab mir das angewöhnt, als ich ein Tuch strickte und ich mich Gottfürchterlich VERstrickte. Ich zog die Nadel raus und......hatte den Salat inform von nie wieder gefundenen Maschen und Umschlägen.... :evil:
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irishdancer
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Beitrag von irishdancer »

Anne Boleyn hat geschrieben:Wenn du etwas mit schwierigem Muster strickst, wo sich ab und an mal Fehler einschleichen könnten, zieh dir eine Lebenslinie ein.
Hallo,

ja, bei komplizierteren Mustern, ist auftrennen schwierig. Da habe ich mir angewöhnt, alle paar Reihen die Maschen nachzuzählen, ob es noch stimmt. Wenn Umschläge fehlen, merkt man das so relativ schnell. Wenn die Rückreihen nur links gestrickt werden, zähle ich auch mal einfach beim Stricken die Maschen - manchmal sogar in jeder Rückreihe, einfach, weil ich es mir so angewöhnt habe. Der Sicherungsfaden am Ende eines Mustersatzes ist aber auch eine gute Idee.
Viele Grüße, "Eirischdänser" Marion

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chiligruen
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Beitrag von chiligruen »

Wow - danke für den klasse Tipp mit den Lebenslinien. Das werde ich mal ausprobieren. Taugt auch was für Nicht-Schwierige Muster, die man so nebenher strickt und sich vielleicht doch mal verrechnet...

Danke :-)

Grüsse
chiligruen
Yara
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Registriert: 02.02.2008 11:00

Beitrag von Yara »

Hallo Anne,

eine Nachfrage zu der Lebenslinie. Wenn ich eine Lebenslinie gezogen habe, dann habe ich mit einer Stricknähnadel einen Faden durch die auf der Nadel liegenden Maschen gezogen.

Wie funktioniert das denn mit dem Faden, den man dann "mitstrickt"? Es ist doch sicher nicht so gedacht, dass man 1 Reihe mit zwei Fäden stricken soll. Ich kann mir das im Augenblick gar nicht vorstellen.

Mich würde das Verfahren sehr interessieren.

Liebe Grüße Yara
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Anne Boleyn
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Beitrag von Anne Boleyn »

Doch, Yara, du strickst eine Reihe mit dem normalem Strickfaden und zusätzlich arbeitest du einen zweiten Faden ein. Der baumelt dann am Anfang und am Ende der Reihe runter.
Der Hilfsfaden soll ja nur dazu dienen, damit du alle Maschen gesichert hast, wenn du mal die Nadel aus dem Gestrick ziehen muss, das erspart dir dann das mühsame Maschenaufsammeln.

So......ich mach mir jetzt Kaffee, schlage ein paar Maschen an und zeige euch ein Foto, vielleicht find ich sowas auch im Netz, dann stell ich den Link hier ein.
Wenn man es sieht, kann man sich leichter was drunter vorstellen.
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Anne Boleyn
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Beitrag von Anne Boleyn »

So, hier ein kleines Bildchen:

Hier am Bild siehst du, wie die Lebenslinien eingearbeitet sind, die Fäden hängen am Rand einfach weg und können entfernt werden, wenn du dir sicher bist, keinen Fehler gestrickt zu haben.

Bild
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Zum einarbeiten der LL gibt es zwei Arten: Die untere LL ist einfach mitgestrickt, dabei kannst du den Faden an der Stricknadel mit Klebeband befestigen oder den Faden ganz normal mitlaufen lassen. Die obere wurde nachträglich eingezogen; dafür einfach ein Garn in die Stopfnadel fädeln und alle Maschen nach und nach auffädeln.

Bild
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Das Garn am Bild ist Lina von Buttinette und das Muster stammt aus der Stricktrends Herbst 2008, Modell 52.
Yara
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Beitrag von Yara »

Hallo Anne,

danke für die Mühe. Den Faden einziehen mit der Stopfnadel habe ich auch schon gemacht, aber wie das mit dem Stricken funktioniert, verstehe ich im Moment nicht. Habe regelrecht ein Brett vorm Kopf. "Mitstricken" geht ja nicht, denn dann würde sich die Masche beim Ribbeln auch auflösen. Also wie kriege ich den Faden "durch" die Masche?

Liebe Grüße Yara
chiligruen
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Beitrag von chiligruen »

Ich würde das so machen, dass ich den Faden an der rechten Nadel festklebe - da wird er dann einfach durch die Maschen mitgezogen, wie in der Ansicht von Anne, wo sie den Faden mit der Stopfnadel nachträglich durch die Maschen gezogen hat. So könnte man den Faden auch weiter hinten an der Nadel festkleben, die man dann am Ende der Reihe einfach ein Stückchen rauszieht und den festgeklebten Faden löst. Der Faden läuf dann quasi parallel zur Stricknadel (bei einer Rundstricknadel parallel zum Seil).

... zumindest stelle ich mir das so vor ;-)
Mitgestrickt halte ich auch irgendwie für seltsam - selbst wenn das dann quasi doppelt ist, sind die eigentlichen Maschen doch in dieser Reihe einfach wahnsinnig locker...

Grüsse
chiligruen
Yara
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Beitrag von Yara »

Hallo chiligruen,

obwohl Du die Lebenslinie noch nicht selbst mitgestrickt hast, habe ich deine Erklärung jetzt doch verstanden.

Danke für Deine Gedanken. Werde es bald mal ausprobieren.

LG Yara
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