Sehr seltsam, der Verwendungszweck, der dort gepriesen wird.
Als "Heilwolle" bezeichnet man Wolle, die nur mit Wasser gewaschen wurde und somit noch den vollen Lanolingehalt hat. Der Lanolingehalt macht ca. die Hälfte des Wollgewichts aus. Das Lanolin/Wollfett sorgt am Schaf dafür, dass die Wolle wasserdicht wird und Regen nicht bis auf die Haut vordringt.
Warum aber ein Babypo wund werden sollte, wenn man Windelwollhosen aus lanolinhaltiger Wolle verwendet sowie Stoffwindeln, das ist mir schleierhaft. Ich habe Mitte der 80iger Windelwollhosen für meine Kinder selber gesponnen und gestrickt, und drei weitere Kinder haben sie auch noch benutzt. Alle Kinder sind nie wund geworden. Zu den Zeiten waren Papierwindeln noch nicht allzu gut, Ich kannte kein Pampersbaby das NIE ein Windeldermatitis oder Entzündung hatte.
Einlagen in der Windel aus Wolle halte ich für problematisch. Es steht ja nicht einmal dabei, von welcher Schafsrasse die Wolle ist. Da gibt es Riesenunterschiede, was die Weichheit betrifft. Außerdem werden die Wollteile ja nie mit Waschmittel ausgewaschen. Das ist dann sicherlich nicht gut, wenn es Entzündungskeime gibt.
Heilwolle macht Sinn bei rauer Haut die nicht heilen will. Dann steckt man z.B. raue Hände in einen Batzen Wolle und knetet sie darin.
Wenn ich die von mir gewaschene Rohwolle spinne, bekomme ich immer sehr weiche Haut, weil ich darauf achte, dass Restfett in der Wolle bleibt. So lässt sie sich leichter spinnen. Dann teste ich den Heileffekt gleich mit, obwohl ich ja keine rauen Hände haben denn ich spinne ja (auch mit Wolle

).