Hallo Karin,
bitte nicht erschrecken. Große Aufgaben verlangen nach großen Worten - äh, zumindest nach ein paar Worten mehr...
ja, ich merke, Du bist Feuer und Flamme für diese Idee. Das ist schon mal gut.
Sollte das nicht klappen, kann ich ja auch noch dich fragen. Oder nicht?
Klar.
Auf die Zeit kommt es mir dabei nicht an
... und schon hast Du ein Lebenswerk an der Backe.
106 Stunden Arbeit sollte man nicht unterschätzen. Schließlich möchtest Du ja noch andere Dinge nebenher machen.
01.)
Schaue Dir mal die Einstellung bei Knit-Pro an:
Die gehen bis zu einer Auflösung von maximal 120 x 160 aus. Das halte ich auch für die absolute Obergrenze.
02.)
Also: schnapp Dir mal Deinen Mann. Probiere zunächst aus, wie das Bild aussieht, wenn Du es auf die Größe 120 x 160 Pixel verkleinerst. Du wirst feststellen, dass das Bild schon einiges an Detailreichtum verliert. Aber bei dieser Auflösung ist es mit den jetzigen Farben noch ganz gut zu erkennen.
03.)
Spaßig wird es aber, wenn Du Dir das Bild nun einmal mit nur 6 Farben darstellen läßt. Frage Deinen Mann mal, ob er mit Photoshop Pro oder mit Elements arbeitet. Im letzteren Fall kann ich die folgenden Programmfunktionen nicht garantieren.
Lass Deinen Mann nun eine Einstellungsebene (engl.: Adjustmentlayer) erstellen, und zwar die die "Tontrennungs"-Funktion (engl. "Posterize"-Funktion) beinhaltet. Wenn er PS Elements hat und die Funktion nicht findet, gibt es sie in der Programmversion wahrscheinlich nicht.
Jedenfalls kann man in der Einstellungsebene dann festlegen, wieviele Farben übrigbleiben sollen. Du kannst die Einstellungsebene jederzeit ein oder ausschalten oder eine andere Anzahl an Farben festlegen. Trage als Wert jetzt mal '3' ein. Kurioser Weise lässt er bei diesem Eintrag immer doppelt so viele Farben übrig - in diesem Fall dann 6.
Nun sieht das Motiv aber endgültig aus wie Entengrütze. Mache Dir bewusst, dass ohne weitere Aufbereitung auch Dein gehäkeltes Werk in etwa so aussehen würde.
04.)
Das Mindeste, das ich Dir nun empfehlen würde, ist die Konturen nachzuzeichnen, Also: den Drachen und den Eiszapfen mit schwarz zu umranden (es empfielt sich hier Handarbeit).
Oder aber Du steckst noch mehr Zeit in die Recherche. Denn dieses Bild ist nicht darauf ausgelegt mit wenigen Farben dargestellt zu werden. Positiv ist zwar, dass es kontrastreich ist. Negativ ist, dass die Silhouette des Drachens kaum pregnant ist. Es ist ein Trick der alten Schule, Figuren so zu gestalten, dass man sie und ihre Körperhaltung/ Tätigkeit auch dann erkennt, wenn sie mit nur einer Farbe als Schattenriss dargestellt werden. Das leistet dieses Bild leider nicht.
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Ich hoffe, dass ich Dir Deine gute Laune nicht verdorben habe. Aber eine genaue Planung kann Dir später sehr viel Arbeit und Enttäuschung ersparen.
Ich stehe Dir natürlich auch weiterhin gerne beratend zur Seite.
Gruß
Arnim
PS: Beachte bitte auch die urheberrechtlichen Aspekte des Bildes. Der Rechteinhaber verkauft seine Motive auch auf Textilien. Da könnte er schon etwas empfindlich reagieren, sein Bild auf einer Häkeldecke wiederzufinden.
Unbedenklich sind hingegen Bildmotive, deren Urheber länger als 70 Jahre tot sind. Dann erlischt nämlich das Urheberrecht. Mittelalterliche Zeichnungen von Drachen, sind z.B. völlig unbedenklich. Das verlangt dann aber wieder etwas Recherchearbeit (z.B. googlesuche "Drache Kupferstich").
Und es tut mir auch leid, dass alles, was ich sage, erstmal so negativ klingt. Aber gute Vorbereitung und Vorsicht im Umgang mit den Rechten Dritter ist das, was ich Dir dringend raten möchte. Denn das kann Dir sehr viel Arbeit, Enttäuschung und gar Ärger ersparen.