Strick süchtig

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klamotte
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Re: Strick süchtig

Beitrag von klamotte »

schau, hier gab es das Thema schon einmal :wink:
viewtopic.php?f=9&t=23061&hilit=stricks%C3%BCchtig
Liebe Grüße
Marlene

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JustIllusion
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Re: Strick süchtig

Beitrag von JustIllusion »

Hallo Fallende Masche,
für Nichtstricker und Nichtstrickerinnen ist es oft nicht nachzuvollziehen, womit wir unsere Freizeit gestalten, nämlich den Stricknadeln.
Sie verstehen nicht, dass diese "Arbeit" zu innerem Gleichgewicht und Entspannung führen kann (ist bei jedem anders) und dass uns das einfach nur gut tut (meistens jedenfalls).

Jedem sein Hobby, sage ich immer, wobei man es ja nicht unbedingt auch machen muss.

Übrigens habe ich durchaus Phasen, wo ich schon als besessen gelten könnte. :mrgreen: :mrgreen:
Da wirbel ich die Nadeln, weil ich z. B. etwas schnell fertig bekommen möchte oder etwas Neues anschlagen möchte.
Viele Grüße
Sonja

Blicke nicht zu weit zurück, das hält Dich davon ab, ein "normales" Leben zu führen.
Aber schaue auch nicht zu weit nach vorne - dann übersiehst Du die Stolpersteine, die im Weg liegen
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Caledonia
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Re: Strick süchtig

Beitrag von Caledonia »

Der eigentliche Punkt ist:

ALLE NICHTSTRICKER SIND UNNATÜRLICH :D :wink: :lol: :lol: :lol:
Liebe Grüße

Caledonia

_____________________

Bekennender WOOLIGAN!!!
Luzie
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Re: Strick süchtig

Beitrag von Luzie »

Wie wahr, Caledonia! :D
TinaSi
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Re: Strick süchtig

Beitrag von TinaSi »

Hallo,

ich muss euch voll und ganz zustimmen!!!

Manchmal wenn ich in der Arbeit sitze, denke ich mit Sehnsucht an meine Stricknadeln! :)

Außerdem seit ich diese vielen Strickforen und Handarbeitsblogs entdeckt habe, ist es noch schlimmer mit meiner Sucht, weil ich dann immer etwas entdecke, was ich gerne nacharbeiten würde oder eine Wolle gefällt mir so gut, dass ich sie auch möchte!
Zuletzt geändert von TinaSi am 10.02.2016 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße TinaP
oldnicos
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Re: Strick süchtig

Beitrag von oldnicos »

Moin,

naja ne Sucht ist es eigentlich nicht. Nur besteht das Problem, wenn man sich einmal den Virus eingefangen hat wird man den nicht mehr los. Mein Arzt meinte, das so ziemlich Einzigste das dagegen hilft sind Wolle und Nadel(n).
Recht hat er und ich lebe nun schon über 37 Jahre damit.
Ich bin sogar so frei das ich das Zeug immer in der Tasche habe, falls dann mal wieder so sinnfreie Zeit auftaucht.
Bis dato hat sich niemand beschwert und ich musste schon mehrmals die Grundtechniken völlig Ahnungslosen zeigen.
Ja ich weiss darum, daß ich da sehr sehr fahrlässig mit der Ansteckungsgefahr umgegangen bin.
LG Nico
In jedem Mann steckt ein Kind und das will spielen. - Merde vita est et perfida!

Das Gemüt eines Stuhls müsste man haben, der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.
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Hotline
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Re: Strick süchtig

Beitrag von Hotline »

Hallo fallende Masche,

das ist eine Frage der Sichtweise. Wenn man in einer Familie groß geworden ist, in der Mutter, Oma und Uroma ständig gestrickt haben, ist das ganz normal. Und wenn man dann noch in eine Familie einheiratet, in der auch Schwiegermutter, Schwiegeroma usw. auch immerzu gestrickt haben, um so mehr. Meine Schwägerin strickt, und ihre Mutter auch. Mindestens Socken stricken sie alle. Also ist es bei uns ganz normal, zu stricken.

Was wäre denn ein "normales" Hobby? TV und Internet?
Gruß Hotline
Vreni
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Re: Strick süchtig

Beitrag von Vreni »

Hmm stricksüchtig?
Ja, aber sicher...
Beispiel?

Vergangenen Sonntag Kurztrip für einen Tag nach Barcelona (morgens hin und abends zurück)
Dabei weitere 5 stricksüchtige Damen :mrgreen:
Um der Strickerei im Falle der Fälle frönen zu können hat sich jede von uns ein billiges Holznadelspiel besorgt (nicht unsere wertvollen 8) ), weil die Gefahr bestand, dass man die Nadeln an der Sicherheit entzogen bekommt.
Aber zumindest versuchen wollten wir es dann schon und geklappt hat es auch.
Und so haben wir an diesem engen Tag auch noch das Stricken untergebracht:-)
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knittingdaisy
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Re: Strick süchtig

Beitrag von knittingdaisy »

Hallo fallende Masche,

was "normal" oder "natürlich" ist, scheint ja der Meinung der Masse zu unterliegen. Vor hundert Jahren zum Beispiel galt es als unnormal oder unnatürlich, herumzusitzen, ohne die Hände zu bewegen und zu stricken, zu häkeln, zu sticken, zu stopfen oder Gartengeräte zu reparieren, zu schnitzen, ....

Gehen wir doch einmal zurück zu den Begriffen:
Entspricht das Stricken der Natur des Menschen?
  • von klein auf streicheln und knuddeln Menschen alles, was Fell hat. Die Berührung von Fell und Wolle entspricht also offenbar einem menschlichen Grundbedürfnis.
  • außer in sehr warmen Gegenden brauchen die Menschen Kleidung. Diese herzustellen, entspricht also menschlichen Grundbedürfnissen.
  • Menschen neigen dazu, Schönes zu suchen und sich und ihre Umgebung zu schmücken. Schönheit in Klang, Wort, Optik und Haptik wird seit jeher von Menschen angestrebt (auch wenn Geschmäcker verschieden sind).
  • Menschen sind mit Fantasie und Kreativität geschaffen. Liegt diese brach, werden Menschen oftmals krank.
  • Menschen sind soziale Wesen. Sowohl für als auch mit anderen etwas zu tun, ist ein Grundbedürfnis.
  • Menschen ist die Fähigkeit zu lernen ebenso angeboren wie die Freude am Gelernten.
Beim Stricken kann all diesen Grundbedürfnissen entsprochen werden. Das wird auch oft sofort erspürt in Form von Entspannung, Ruhe, Freude, so ein ganz gewisses Gefühl tief innen drin.
Also ist Stricken natürlich.

Ist Stricken eine Sucht?
  • Eine Sucht ist etwas, was einen gepackt hat und nicht mehr loslässt.
  • Ohne das Suchtmittel kann man nicht mehr leben.
Das trifft beim Stricken bei vielen von uns zu.
Deshalb nennen wir uns auch scherzhaft selbst oft süchtig. Allerdings könnten wir auch nicht leben, ohne zu atmen, ohne uns zu bewegen, ohne die Menschen, die wir lieben.
  • Eine Sucht ist krankhaft und verursacht seelische und meist auch körperliche Schäden.
  • Durch Sucht verschieben sich die Prioritäten, bis wichtige Bereiche gefährlich vernachlässigt werden.
Das könnte zwar passieren (prinzipiell kann man nach allem süchtig werden), ich denke aber nicht, dass Strick-Sucht als Krankheitsbild weit verbreitet ist. Im Gegenteil, der positive Effekt von Handarbeiten (ich schließe mal Häkeln und anderes mit ein) hemmt ja gerade die Suchtgefahr. Es gibt sogar Beispiele, dass Handarbeiten einzelnen Drogensüchtigen geholfen hat, von der Droge wegzukommen.

Ein "Schub" andauernder Stricklust ist wohl eher ein Zeichen jugendlichen Elans (egal wie alt du bist), ausgelöst durch die intensive Befriedigung der Grundbedürfnisse.
So etwas kann auch durch die erste Liebe, ein neugeborenes Kind, die Erfüllung eines Lebenstraumes und anderes ausgelöst werden und eben auch durch das Finden eines Hobbies, das einem liegt.
Das Verhalten weicht nun allerdings von dem ab, was die Umgebung aus Gwohnheit als deine Norm im Kopf hat - es ist nicht "normal" (=der Norm entsprechend). Das wird dann mit "nicht natürlich" verwechselt.
Dabei hast du deine Natur gerade gefunden.

Weiterhin viel Spaß an diesem schönen Hobby!

Viele Grüße,
Gundula
Madeleine
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Re: Strick süchtig

Beitrag von Madeleine »

Hallo Gundula!

Das hast Du alles sehr treffend formuliert!

Irgendwo habe ich gelesen, dass Stricken wie Yoga ist... aber bei Yoga kommt nichts greifbares (also etwas was man Händen halten kann) dabei heraus... :D :D :D

Madeleine :wink: :wink: :wink:
Stricken macht MICH glücklich!

M A D E L E I N E
ulli68
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Re: Strick süchtig

Beitrag von ulli68 »

Toll ist es auch, wenn "Nichtsüchtige" schon mitfühlen. Ich hatte meine Kolleginnen über meine sechswöchige, geplante Krankschreibung wegen einer Fuss- Op informiert und ihre erste Frage war, ob ich auch genügend Wolle und Bücher für die Zeit habe. Man kann also auch Nichtstricker überzeugen.
wollmaus76
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Re: Strick süchtig

Beitrag von wollmaus76 »

Ich möchte auch etwas da zu sagen. Ich habe es zwar nicht so mit dem stricken. Aber ich häkel sehr viel. Ja ich bin häkelsüchtig. Aber was ich sagen wollte, ich war letztes Jahr in der Klink. Da wurde Handarbeit als Tehrapie angeboten. Lg wollmaus 76
Strickende und Häkelne grüße von Wollmaus 76
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JustIllusion
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Re: Strick süchtig

Beitrag von JustIllusion »

Also Mädels... wir therapieren uns selber ;-)
Tatsächlich ist ein Stück Wahrheit daran, auch wenn es nicht unbedingt um die Strick- oder Häkelsucht geht.
Jedes fertige Stück (oder fast jedes) lässt uns stolz auf uns selber sein. Wir erschaffen etwas.
Wir teilen es hier und vielen (oder einigen) gefällt es.
Lob ist nicht selbstverständlich, auch Eigenlob nicht. Gleiches gilt für Kritik oder Anregung.

Ich will das mal versuchen zu erklären. In der Vergangenheit war ich mit einem Mann zusammen, dem ich nichts gut genug machte. Meine Pullover aber, die hat er getragen... ständig. Ich sehe das als Kompliment an, auch heute noch ;-)

@Ulli
Das ist eine wundervolle Reaktion und es zeigt, dass sich jemand wirklich Gedanken macht.

@Wollmaus
Ich bin froh, dass es so ist.

Für kurze Zeit wohnte ich neben einem Heilpraktiker, der offenbar vom Leben so gar keine Ahnung hatte. Er musste sein Haus verkaufen und wohnte dann zur Miete (neben uns). Das lässt schon tief blicken. Er sah mich strickend auf der Terrasse und sein Kommentar war... O-Ton! "Alle strickenden Frauen sterben an nem Herzinfarkt".
Seine Frau hat mir nur leid getan.
Viele Grüße
Sonja

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Madeleine
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Re: Strick süchtig

Beitrag von Madeleine »

Hallo, guten Morgen!

Der tolle Heilpraktiker hat vermutlich vergessen das Wort "nicht" in seinen Satz einzufügen... Es ist doch allgemein bekannt, dass stricken eine beruhigende Wirkung hat... :D

Einen angenehmen Strick-Tag an Euch alle!

Madeleine
Stricken macht MICH glücklich!

M A D E L E I N E
Majolika
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Re: Strick süchtig

Beitrag von Majolika »

Lieber mit den Stricknadeln klappern, als auf dem Smartphone daddeln. :mrgreen:
oldnicos
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Re: Strick süchtig

Beitrag von oldnicos »

Moin,
JustIllusion hat geschrieben:
Für kurze Zeit wohnte ich neben einem Heilpraktiker, der offenbar vom Leben so gar keine Ahnung hatte. Er musste sein Haus verkaufen und wohnte dann zur Miete (neben uns). Das lässt schon tief blicken. Er sah mich strickend auf der Terrasse und sein Kommentar war... O-Ton! "Alle strickenden Frauen sterben an nem Herzinfarkt".
Seine Frau hat mir nur leid getan.
Na toller Hecht! Aber er hat vergessen die Ursache des Herzinfarktes zu nennen. Das passiert nämlich immer nur dann wenn man gerade in tiefster Entspannung und Meditation die Nadeln recht harmonisch schwingt und plötzlich hinter einem dann jemand mit einem leeren Kochtopf und einem Kochlöffel Alarm schlägt und dazu in Ohrenbetäubender Lautstärke brüllt "HUNGER" ... ich glaube das kennt jede Mama GmbH und auch die Papa GmbH.

Geh mal
mach mal
bring mal
Hol mal

LG Nico
In jedem Mann steckt ein Kind und das will spielen. - Merde vita est et perfida!

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