Hart wie ein Brett - aber doch was draus geworden (Foto)

Moderator: moderator_eva

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Bergstrickerin
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Hart wie ein Brett - aber doch was draus geworden (Foto)

Beitrag von Bergstrickerin »

Liebe Mädels,
ich hatte ja meinen ersten Strang Milchschafwolle gesponnen und mit einem dünnen Baumwollfaden verzwirnt. (Fotos gibt es in einem anderen Thread)
Nun wollte ich natürlich das Garn auch verarbeiten und habe angefangen so einen kleinen Pompadour-Beutel zu häkeln. Das das Garn noppig ist, ist nicht schlimm, passt sogar schön. Aber das Garn ist so hart, für diesen Beutel ja nicht schlecht aber...
Liegt das vielleicht an zu vielem Drall? Ich habe extra geguckt, denn ich habe gelesen, wenn der Strang hängt und sich nicht verdreht, stimmt der Drall.
Was meint Ihr? Was kann ich verbessern?

Danke und liebe Grüße Gabi

Hier nun ein Foto von meinem 1. Stück von Anfang bis Ende selbstgemacht(aufgehübscht mit Catania-Wolle).

Bild

Liebe Grüße Gabi
Zuletzt geändert von Bergstrickerin am 03.09.2011 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
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vischilover
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von vischilover »

Ich glaube nicht dass es am Drall liegt, das siehtst du ja ganz einfach, wenn das Garn nach dem Baden schon ausgeglichen ist und sich nicht mehr wild verdreht, dann ist das ok. Wie war das denn vor dem Verspinnen, war es da weich und zart ??? Weicher als vor dem Spinnen bekommst du es sicher nicht hin. Vielleicht hilft es wenn du es mit sehr wenig Drall verspinnst. dann ist es wenigstens nicht auch noch fest zusammengepresst, was es dann doch ein wenig weicher macht den nötigen Halt kannst ud ihm dann ja beim Verzwirnen geben. Vielleicht ist es auch eine Idee mit einem weichen fluffigen Garn zu verzwirnen?? Essigbad hast du wohl schon versucht??
Nimm's positiv, jetzt weisst du was du machen musst, wenn du mal was Hartes produzieren möchtes, vielleicht eine Tasche oder Stuhlkissen..... für irendwas taugt jedes Garn :lol:
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Susanne

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vischilover
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von vischilover »

...und dann kannst du es auch noch mit Schlagen versuchen. Ich bin ja der Meinung, dass Gewalt keine Lösung ist, aber es gibt eben Ausnahmen für alles: Den gebadeten nassen Strang ordentlich auf Fließen schlagen ( ein paar freundliche Worte dazu schaden sicher nicht, sonst versteift sich das Garn vielleicht vor Angst :wink: ) kann auch helfen :lol:
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von Beyenburgerin »

Vielleicht ist das Garn fluffiger, als du denkst, und du solltest eine größere Nadel nehmen. Milchschafwolle hat viel Crimp und kann schön fluffig werden.

@Tigerface: Dieses Ammenmärchen wird leider immer wieder erzählt. Die Wolle ist innerhalb einer Schafsrasse von einem Tier zum anderen unterschiedlich. Aber die meiste schafwolle ist doch recht nett, wenn es nicht gerade borstige Heidschnuckenwolle ist. Wobei deren Unterwolle auch wieder weich ist.

Ich spinne gerne Milchschafwolle, aber auch z.B. Texel, was ein reines Fleischschaf ist. Oder Swifter, Flevolander und und und ... Milchschaf ist nicht so weich wie Merinowolle, aber sie "beißt" auch nicht auf der Haut, kratzt also nicht.

LG Brigitte
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Bergstrickerin
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von Bergstrickerin »

Liebe Tigerface, liebe Susanne,
vielen Dank für Eure schnellen Antworten.
Da bin ich ja wieder etwas beruhigt. Ich glaube, ich muss mich wirklich mal um richtig schöne Wolle kümmern!
Susanne, ich habe schon geschlagen, habe die Wolle nach dem Baden in einem Badetuch gegen die Fliesen geklatscht (4 bis 5 mal), war bestimmt zu wenig und nette Worte habe ich auch nicht gesagt :oops:

Der Drall müsste eigentlich gestimmt haben, als der Strang (feucht und auch trocken) wagerecht hing, hing er absolut gerade und da habe ich mich schon gefreut.
Die Wolle war schon vor dem Spinnen hart und kratzig, aber sie geht gut zum üben. Hätte nur nicht gedacht, dass sie sich beim Verarbeiten so hart anfühlt.
Man lernt eben nie aus.

Könnt Ihr mir vielleicht sagen, welche weiche Wolle für einen Anfänger geeignet ist?
Habe hier zwar schon ein paar Abkürzungen gelesen, aber da verstehe ich noch Bahnhof.

Nochmals Danke und liebe Grüße Gabi
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von Bergstrickerin »

Liebe Brigitte,
danke Dir herzlich für Deine Antwort.
Ich habe schon die Häkelnadel ausgetauscht und trotzdem ist es noch hart. Schon allein der Faden ist starr, gar nicht wie ein Wollfaden, ich glaube, das ist der richtige Ausdruck. Vielleicht war es auch nicht richtig, gleich mit einem Baumwollfaden zu verzwirnen?
Das nächste Mal versuche ich es mit einem dünnen Wollfaden.

Dank Eurer Hilfe und probieren krieg ich das noch raus und hin!

Liebe Grüße Gabi
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von Beyenburgerin »

Gabi, der Baumwollfaden ist viel dünner als der Rest, der fällt nicht ins Gewicht.

Milchschafwolle ist im Prinzip gut geeignet für Anfänger. Bei unseren Mitmach-Spinnaktionen nehmen wir meistens Coburger Fuchsschaf,d as ist nicht unbedingt weicher. Wichtig ist für den Anfang, dass sich die einzelnen Haare gut verhaken. Ein feiner Merino-Kammzug ist nicht unbedingt die beste Wahl, denn der gleitet Anfängern leicht aus den Fingern und führt deshalb zu verkrampften Fingern etc. Gotlandwolle könnte auch noch ganz nett sein für den Anfang, mit der kann man anschließend wunderbar filzen. Z.B. Taschen oder Katzenkörbe, für dierekt auf die Haut geht die nur bedingt.

LG Brigitte
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vischilover
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von vischilover »

Ich habe gerade BFL ( Blue Faced Leicester) das spinnt sich von allein. Das ist sehr weich und hat super lange Fasern. So wahnsinnig viel Erfahrung habe ich noch nicht, aber doch schon einiges ausprobiert und so ist noch nichts auf die Spule "geflutscht" . Merinokammzüge fand ich auch sehr angenehm. Einer meiner ersten war beim Färben an der äußeren Schicht ein wenig angefilzt, das war dann weit weniger " glitschig" falls das stören sollte. Da hat sicher jeder andere Vorlieben, ich mag es wenn es glatt ist.... ach ich mag eigentlich bisher alles irgendwie und du kriegst das auch hin!!!!!!!!!!
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Susanne

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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von Beyenburgerin »

Da hatte ich auch noch mal drüber nachgedcht, BFL ist gut und wird nicht aus der Hand flutschen, weil die Fasern so lang sind. Traumhaft weich ist Polwarth, und auch länger als Merino. beides gibt es beim Wollschaf. Polwarth ist echt ein Ersatz für Cormowolle, die man in Europa nicht bekommen kann. Ein bisschen teurer als andere Wollen, aber es ist seinen Preis wert.

LG Brigitte
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von Bergstrickerin »

Hallo, Ihr Lieben,
ich danke Euch ganz herzlich für Eure Hilfe.
Sehe jetzt schon klarer, denn früher war für mich Schaf = Schaf und von dort kommt die Wolle. :oops: Dass es so viele Unterschiede gibt, hätte ich nicht gedacht, ist aber schön.

Beim Wollschaf habe ich schon mal kurz reingeschaut, werde nun mal ausführlich schmökern.

Liebe Grüße Gabi
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von Beyenburgerin »

Gabi, das ging mir auch so. Bevor ich vor 6 Jahren angefangen habe zu spinnen kannte ich allenfalls noch Merino, sonst eben "Schaf". Und das nach über 30 Jahren Extremstrickerin. Da taten sich für mich auf einmal ganz neue und äußerst interessante Welten auf.

LG Brigitte
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Re: Hart wie ein Brett

Beitrag von Bergstrickerin »

Ja, Brigitte, da ist man nun bißel was über 50 und man lernt doch nie aus.
Ist aber schön so.
Betr. Spinnen hab ich erst durch Euch so richtig Blut geleckt, habe mich nun auch für das Hintergrundwissen (Funktion Spinnrad usw.) richtig interessiert.
Hatte mir vor vielen Jahren bei einem Tischler mein halbes Deko-Spinnrad gekauft und bin dann doch nicht so dran geblieben, weil es beim ersten Mal nicht klappte. :oops:
Und nun ist der Knoten geblatzt und ich bin mit Lust und Liebe dabei, manches dauert wirklich seine Zeit.

Liebe Grüße Gabi
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Re: Hart wie ein Brett - aber doch was draus geworden (Foto)

Beitrag von Fleur06 »

Gabi, dein Beutel ist super geworden!
Liebe Grüße


"Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der darf eben nur auf dem Bauch kriechen."
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Re: Hart wie ein Brett - aber doch was draus geworden (Foto)

Beitrag von vischilover »

Ohh ja , den finde ich auch schön!! Glückwunsch
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Re: Hart wie ein Brett - aber doch was draus geworden (Foto)

Beitrag von Bergstrickerin »

Liebe Susanne, liebe Fleur, danke Euch herzlich für Euer Lob, freu mich.

Ich wollte von meinem ersten Strang was "Bleibendes" machen und so kam ich auf die Idee mit dem Beutel. Die Wollqualität (bzw. Spinnqualität) ist hierfür gut und Schlüssel und Geldbörse sind bei kleinen Wegen gut aufgehoben.

Liebe Grüße Gabi
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