Strickmaschinenfrust mit Brother KH 860 - HILFE!

[schotth]

Hallo zusammen,

bin eigentlich Handstrickerin, aber wegen Schmerzen durch die Drehbewegung beim Handstricken, habe ich nach einer Strickmaschine umgesehen und vor gaanz langer Zeit war ich schon mal hier im Forum und habe nach der "optimalen" Strickmaschine gefragt. Nach vielen, tollen Antworten und viel gegooglet habe ich mich nun entschieden die Brother KH 860 zu kaufen. Ich habe sie mir über ein großes INetAuktionshaus gekauft. Okay ich höre schon viele von Euch sagen: "Wie kann man nur - keine Ahnung von und dann sowas!" Ja vielleicht habt ihr recht, aber ich will die Hoffnung noch nicht aufgeben. Im Moment könnte ich das Ding aber gerade zum Fenster rausschmeissen. Nachdem ich die Nadelsperrschiene selbst aufgepolster habe (stolz wie Oskar ), habe ich auch schon 2 Reihen gaaanz toll gestrickt und in der dritten Reihe, hat sich der Faden und die Nadeln wieder wunderbar in den Abstreifer verheddert. HEUL!
Ich denke nicht, dass es an der Maschine liegt, denn sie sieht wirklich noch richtig gut aus, allerdings stelle ich mich so dabbig an, dass ich's nicht richtig hinkriege. Nun meine Frage: Gibt es jemand im Raum Gaggenau (76571) - Rastatt, der mir mit meiner Maschine etwas unter die Arme greifen könnte? Ich bin so heiß aufs Stricken und möchte nun endlich bald loslegen.

Viele liebe Grüße und hoffentlich baldige Anworten
schotth

[schotth]

Hallo Tigerface,

danke fürs schnelle Feedback. Ich bin noch nicht einmal bei 10 Reihen angekommen. Leider blockt das ganze schon bei der 3. Reihe. Gewichte habe ich schon für evtl. zukünftig weitere Ergebnisse bereit liegen.
Allerdings fällt mir gerade ein: Parrafin - muß ich eigentlich unbedingt parrafinieren? Ich habe eine dünne Wolle zum Testen genommen. Meine Mutter hat früher immer an der Strickmaschine (Knittax) gestrickt. Allerdings nie parrafiniert.

Liebe Grüße
schotth

[Wilbi]

Tigerface hat alle wichtigen Punkte geschrieben, die Du unbedingt beachten mußt.
Hast Du die Nadelsperrschiene mit dem neuen Tesa-Moll aufgepolstert?
Dieses Material ist zum Aufpolstern NICHT mehr geeignet.

LG Eva

[Wollpalast]

Hallo schotth,

schade, Du bist zu weit weg sonst hätte ich Dir geholfen.
Was mir noch einfällt - ist der Abstreifer richtig am Schlitten dran ?
Ist die Sperrschiene auch doppelt gepolstert und mit dem Schaumstoff nach unten über die Nadeln geschoben ?

[elfistrickt]

Hallo schotth,
wenn du den Weg in die Umgebung von Freudenstadt nicht scheust könnte ich mir dein Maschinchen mal ansehen und versuchen dir weiterzuhelfen.
Elfi

[schotth]

Hallo Ihr Lieben,
ich hatte Eure Antworten mit dem Putzen noch am Mittwoch abend gesehen. Da gestern ja Vatertag war und ich mit meiner Kleinen sturmfreie Bude hatte, hat mich der Wahn gepackt, habe Reinigungsöl und Schraubenzieher von meinem Mann geholt und die ganze Maschine laut einer "Bedienungsanleitung" im Internet auseinandergeschraubt und gereinigt. Ich bin gerade wieder dabei alles zusammenzuschrauben. Mußte nur meinen Wahn unterbrechen, da ich heute arbeiten muß und keinen Brückentag habe .
Zum Thema Tesa-Moll: auch hier hatte ich schon gegooglet und gelesen, dass das neue wohl nichts mehr taugt. Ich habe mir dann ein anderes NoName Produkt in unserem Baumarkt gekauft, das ungefähr so eine Festigkeit hat wie so Filzkleber unter Stühle. Nach "Bedienungsanleitung" Internet doppelt aufgepolster und nun muß ich das Ding nach hoffentlich erfolgreichem Zusammenbau wieder reinschieben.

Liebe Elfistrickt,
ich bin wieder guter Hoffnung, dass ich mit dieser Reinigungsorgie meinem Ziel auf der Maschine zu stricken, ein Stück näher gekommen bin. Gib mir bitte mal noch die Zeit, alles wieder an Ort und Stelle zu bringen und einen Testlauf zu machen. Wenn's dann nicht klappt, wird der Weg nach Freudenstadt nur ein Katzensprung sein - Miau.

Übrigens, ich habe Parrafin "gefunden". Mein Gott bin ich blond: als ich die Maschine bekommen habe, war das so ein weißes Stück in einer Plastiktüte, womit ich nichts anfangen konnte. Gestern bei der Komplettzerlegung habe ich das Ding wieder in die Hände gekriegt und ... das hat sich angefühlt wie eine Kerze. Erkenntnis: DAS IST PARRAFIN!!!

So Ihr Lieben nun muß ich weiter arbeiten. Gebt mir mal einen Tag oder zwei zum Zusammenbauen, dann werde ich wieder berichten.

Viele liebe Grüße
schotth

[schotth]

Hallo zusammen,

ich bin der König der Welt!!!
Ach nee, lieber nicht, das Schiff sank ja damals.

ABER ich hab's geschafft. Ich habe alle Teile wieder am richtigen Platz montiert, endlich auch verstanden, wie das mit dem Abstreifer funktioniert und gestern abend sogar mal 70 Reihen für eine Weste für meine Tochter gestrickt. Okay, eine Masche ist mir runtergefallen. Sei's drum es sieht nach was Gestricktem aus. Ich werd's halt nochmals aufziehen und nochmal stricken. Übung macht das Känguruh.

Ich möchte mich nochmals GAAAAANZ herzlich für die seelische und technischen Unterstützung bedanken.

Nun wurstele ich mich einfach weiter durch. Irgendwann werde ich ein fertiges Westchen haben.

Liebe Grüße
schotth

[schotth]

Hallo Ihr Lieben,

ich melde mich mal wieder. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich inzwischen ein komplettes Westchen für meine Tochter fertig gestellt und ich bin mächtig stolz drauf. Bei Gelegenheit versuche ich mal ein Bild davon einzustellen.
Inzwischen hat mich der Wahn so gepackt, dass ich mir noch das Doppelbett zu meiner Brother als auch den ESchlitten KG 88 dazu gekauft habe. Zum Entsetzen meines Mannes habe ich mir nun einen Tisch gebaut und eine Strickecke eingerichtet. Ich bin happy und er nun alleine vorm Fernseher abends.

Ich habe inzwischen auch nochmal eine Weste gestrickt, aber die werde ich nochmals komplett aufziehen. Die Weste ist glatt rechts und die Blenden rechts links (10 Maschen). Ich habe aber völlig unterschätzt, dass das glatt rechts irgendwie straffer ist als die R/L-Blende. Nun macht das Ganze vorne beim Schliessen einen Bogen. Hoffe ich konnte es verständlich erklären. Das gefällt mir natürlich nicht. Bin ein fanatischer Perfektionist, daher alles nochmals aufmachen. Wie kann man das aber verhindern, dass sich das R/L und das Glatt rechts in der Höhe anderst dehnt? Ich werde nun das Teil glatt rechts stricken und dann die Blende quer im R/L stricken und dann annähen. Oder gibt's da noch eine einfachere bessere Idee?

Zum Thema ESchlitten werde ich Euch auch nochmals nerven. Denn ich habe es ausprobiert, aber tuckert auch 1-2 Maschen vor sich hin und dann "öffnet" er sich und rattert nun noch und strickt nicht mehr. Aber ein Schritt nach dem anderen. Erst Beherrschung Doppelbett, dann wird der ESchlitten "fertig" gemacht.

Übrigens kam mir neulich noch eine völlig andere Frage und zwar bzgl. des Vernähens von Fäden. Ich habe die Teile immer im Matrazenstich zusammengenäht oder gegeneinander zusammengehäkelt. Die Fäden habe ich dann fein säuberlich in die innenliegenden Randmaschen verwahrt. Durchs Waschen/Tragen sind dann aber immer wieder die Fäden etwas "herausgerutscht". Also nicht einen Meter oder so, nee aber immer so winzige Stummelchen, die sich dann wieder zeigten. Nun habe ich das auch schon mit Textilkleber verklebt, aber der wird mit der Zeit immer so hart und piekst je nachdem an welcher Stelle es ist. Gibt es einen Trick wie man Fäden verwahren kann, ohne, dass sie wieder herausrutschen?

Da ich letztes Mal so tolles Feedback von Euch erhalten habe, gehe ich davon aus, dass Ihr auch dieses Mal mir helfen könnt. Vorab schon mal vielen herzlichen Dank dafür.

Viele liebe Grüße
schotth

[Kerstin]

Hallo schotth,

glatt rechts und Rippenmuster haben unterschiedliche Maschenproben. Punkt.
Wenn ein Teil im Rippenmuster gestrickt wird und der Rest glatt, dann wird das Rippenteil immer länger werden als das glatte Teil. Es kann nicht anders. Es zieht sich in der Breite zusammen und dehnt sich in der Höhe, das ist einfach so. Bei Handgestricktem hättest Du dasselbe Problem.

Solche Gesetzmäßigkeiten lernt man im Laufe eines Stricklebens, und man lernt, Strickteile darum herum zu konstruieren.

Wenn Du eine senkrecht verlaufende Rippenblende haben willst, dann strickst Du sie getrennt und über so viele Reihen, wie Deine Rippenmuster-Maschenprobe rechnerisch ergibt. Sie wird dann nachträglich angenäht.

Thema Fädenvernähen: So merkwürdig es klingt, je kürzer Du einen Faden abschneidest, desto eher wurstelt er sich wieder aus der Naht heraus. Ich vermute, es ist der pure Trotz. Lass den Faden einfach drei bis fünf Millimeter auf der Innenseite herausgucken, und er wird Dich auf der Außenseite nicht mehr behelligen. Innen guckt normalerweise ohnehin niemand, ob da Fäden zu sehen sind. Und selbst wennschon, das beeinträchtigt weder das Tragegefühl noch die Optik außen.

Zahlreiche Grüße
Kerstin

[schotth]

Hallo Kerstin,

vielen herzlichen Dank für die superschnelle Antwort. Okay hätte ich vielleicht erwähnen sollen, beim Handstricken konnte man diese Dehnung immer ausgleichen, indem ich die Blenden etwas fester gestrickt habe als das Glatt rechts. Das separate Stricken entspricht dann meiner Querstrick-Annäh-Variante nur dann im "Hochformat".
Ich hegte die Hoffnung da gibt's noch 'e andere Lösung.

Zum Thema Fäden verwahren: Ich lass den Faden immer etwas länger und verwahre ihn schön in der Naht also in den innenliegenden Randmaschen. Auf der Aussenseite ist da natürlich nix zu sehen. Aber genau diese 3-5 Millimeter, die er auf der Innenseite wieder rausguckt, die ärgern mich. Bei gekauften Strickwesten guckt doch auch nix raus, allerdings habe ich noch nicht rausgefunden wie es dort verwahrt ist. Sorry sagte ja, bin ein fürchterlicher Perfektionist.

Also Ladies über weitere Perfektionierungsideen bin ich nach wie vor dankbar und Dir liebe Kerstin nochmals vielen Dank und bestrickende Grüße.

Bis denne an alle
Heidi

[Kerstin]

Hallo schotth,

Du bist eine wesentlich sorgfältigere und ordentlichere Strickerin als ich. Mir hat es bisher immer genügt, dass die vernähten Enden ungeschulten Augen nicht auffallen und sich nicht lösen. Ich muss gestehen, dass meine Stricksachen Deinen Ansprüchen nicht genügen würden, denn da sind immer mindestens ein bis zwei Millimeter, bei dickeren Garnen mitunter sogar mehr als fünf Millimeter Faden zu sehen, wenn man weiß, wo man suchen muss. Für kritische Augen ist das kein schöner Anblick. Da hilft es auch nicht, dass meine Stricksachen von außen sauber und ordentlich gearbeitet erscheinen.

Ich merke wieder einmal, wieviel Luft nach oben es noch gibt, wenn man etwas wirklich gut machen will. Ich bewundere Strickerinnen wie Dich, die keine Mühe scheuen, um Perfektion zu erzielen. Hoffentlich findest Du eine Lösung für Dein Problem.

Zahlreiche Grüße
Kerstin