übersetzung und zusammenhangsprobleme

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knittingdaisy
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Re: übersetzung und zusammenhangsprobleme

Beitrag von knittingdaisy »

Guten Morgen N. und alle, die es interessiert,

hier habe ich ein passendes Video von einem meiner liebsten Häkelvideomacher "MrBeanie der Mützenmacker" :
https://www.youtube.com/watch?v=XPySXjoxKcA
Er beginnt hier eine Mütze von oben in halben Stäbchen.
Dabei zeigt er den Anfang in einem Fadenring, Rundenwechsel (er steigt nicht mit Luftmaschen, sondern verwendet eine feste Masche als Steigmasche, und er zeigt ganz genau, wo man am Rundenende einstechen sollte), und er erklärt den Zunahmerhythmus.

Das kann man für die ganz oben verlinkte Mütze ebenso machen.

Ich mag seine ruhige Art.
Und nach einer Weile Mithäkeln arbeite ich wirklich lockerer :)
Wer meine "Bretter" kennt, weiß, welche Sensation das ist.

Viele Grüße,
Gundula
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knittingdaisy
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Re: übersetzung und zusammenhangsprobleme

Beitrag von knittingdaisy »

Hallo N.,

mit Bildern ist es in der Tat einfacher.
Ich wiederhole hier mal den Link für die Mitleser:
http://www.ravelry.com/projects/animano ... ouchy-hat/
Man muss bei ravelry angemeldet sein, um das Projekt sehen zu können.
(Und ich habe mein Passwort wiedergefunden!:))

Die Mütze ist schön geworden, und man kann sie sicher so tragen.
In der Tat sieht sie allerdings anders aus als das Original.

Zum einen: Der "Teller" vom Anfang wellt sich.
Gerade bei einer Mütze kann man das zum Teil des Designs machen.
Mir gefällt der Look :)

Wenn man ein flachliegendes rundes Teil, eben "Teller", häkeln möchte, gibt es folgende Faustregeln:
  • arbeitet man feste Maschen, nimmt man 6 Maschen pro Runde zu
  • arbeitet man halbe Stäbchen, nimmt man 9 Maschen pro Runde zu
  • arbeitet man Stäbchen, nimmt man 12 Maschen pro Runde zu
Je nach Wolle, Nadel und individueller Häkelart kann die genaue Zahl der Zunahmen abweichen.
Die Urheberin der Slouchy-Mütze arbeitet offenbar sehr locker, ihre halben Stäbchen werden recht hoch im Vergleich zur Breite, und so nimmt sie weit mehr zu als laut Faustregel.
Und für dich (und mich) passt das nicht.

Wie ich auch oben im Beitrag von Dienstag Abend geschrieben habe, kannst du es mit 9 Maschen Zunehmen pro Runde versuchen.
Da du allerdings die Mütze schon hast, kannst du sie auch zum Abzählen benutzen:
Du legst sie so hin, dass der "Teller" nach oben kommt. Dann streichst du den Teller glatt und faltest dabei eine Stelle ein, so dass der Teller wirklich flach wird. An einer Stelle liegt das Gehäkelte dann dreifach, du hast etliche Maschen weggefaltet.
Nun brauchst du nur abzuzählen, wieviele Maschen du weggefaltet hast.
72 Maschen hattest du gearbeitet. Nun rechnest du
72 - <die Zahl der weggefalteten Maschen> = <die Maschenzahl, die dein Teller nach 6 Zunahmerunden haben sollte>
Das Ergebnis könnte ungefähr bei 57 liegen, mal so von mir geraten.
Von dem Ergebnis nimmst du die nächste Zahl, die durch die Anzahl der Zunahmerunden teilbar ist (hier 6), also 54 oder 60 vermutlich.
Das teilst du durch die Zahl der gearbeiteten Zunahmerunden (hier 6 :)), dann kommt hier wahrscheinlich entweder 9 oder 10 raus.
Entsprechend nimmst du beim nächsten Versuch nur 9 bzw 10 Maschen pro Runde zu.
Und damit das mit dem Rundenanfang zusammenpasst, beginnst du mit 9 bzw 10 Maschen in den Anfangsring.

Nun kannst du dank der fertigen Mütze den fertigen Umfang leicht feststellen: Du misst einfach die fertige Mütze bzw setzt sie auf und bestimmst, ob du mehr oder weniger Maschen am Bündchen haben willst und wieviele.
Ich erfinde jetzt einfach mal eine Zahl, sagen wir 84. jedenfalls muss deine Wunschzahl gerade sein, da du für das Bündchen eine gerade Maschenzahl brauchst.
Diese gewünschte Gesamtzahl ist vermutlich nicht durch die Zahl der Zunahmen pro Runde teilbar. Wenn sie es ist, ist gut. (Das wäre hier z.B. bei 80 bei 10 Zunahmen pro Runde der Fall gewesen). Dann häkelst du den Teller eben so viele Runden, bis diese Maschenzahl erreicht ist.
Da bei dieser Nadelstärke einzelne Maschen schon viel ausmachen, würde ich sie nicht einfach weglassen oder die Maschenzahl grob runden, sondern noch eine Zunahmerunde arbeiten, in der eben weniger zugenommen wird.
Also bei 9 Zunahmen pro Runde und 84 als Wunschzahl würde ich 9 Runden lang je 9 Maschen zunehmen und dann noch in einer Runde nur 3 Maschen zunehmen.

Nun geht's in die Runden ohne Zunahmen. Deine Runden sind natürlich niedriger als die in der Anleitung, also brauchst du vermutlich mehr, um die gleiche Höhe zu erreichen.
An der Mütze, die du schon hast, kannst du die Höhe des Bündchens entscheiden, die du haben willst. Im Original könnten es so ca 8-9cm sein. Insgesamt soll die Mütze 12 inches hoch werden, dass sind 30,5cm.
Du könntest dich natürlich für eine andere Höhe entscheiden.
Nun häkelst du abwechselnd Runden aus Stäbchen und Runden aus halben Stäbchen, bis deine Wunschhöhe ohne das Bündchen erreicht ist, also zB bis die Mütze 21-22cm hoch ist.
Anschließend arbeitest du das Bündchen.
Im Original ist das Bündchen 9 Runden hoch.
In meiner Beispielrechnung (der "Teller" brauchte 9 Runden statt 6, also die Hälfte mehr) würde das Bündchen vermutlich etwa 13-14 Runden hoch.

Die Mütze müsste dann die Form haben wie das Original.
Vergiss nicht, die Nadeln zu wechseln: das Bündchen und seine Vorbereitungsrunde werden mit der kleineren Nadel gearbeitet. Dadurch und durch das Muster wird das Bündchen enger als der Rest der Mütze.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Viele Grüße,
Gundula

Bzgl pn:
in meinem Posteingang ist Platz, daran kann es nicht liegen.
Aber hier ist ja auch kein Problem.
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